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Kolumne: Wissenschaftsstadt Ulm – Wie alles begann, die Jahre 1981 – 1985

Geboren aus der Not: Anfang der 80 Jahre geriet durch den Arbeitsplatzabbau in der Industrie der Arbeitsmarkt in massive Schieflage. Im Jahre 1985 erreichte die Arbeitslosenquote mit 9,5 % einen traurigen Höhepunkt, eine der höchsten in Baden-Württemberg. Die Industriestadt Ulm verlor in sehr kurzer Zeit tausende von Arbeitsplätzen. Mit 9.000 Arbeitslosen hatte Ulm ein massives strukturelles Problem.

Unter dem neuen Oberbürgermeister Ludwig (1984-1992) wurden erste Ideen und Konzepte für den Ausbau der Universität, der Ansiedlung von Forschungseinrichtungen (sogenannte An-Institute) entwickelt. Bereits 1985 wurde mit dem Grundstein für das „Institut für Lasertechnologie in der Medizin“ gelegt, welches 1 Jahr später in Betrieb genommen wurde.

Wie kam es letztendlich zur Gründung der Ulmer Wissenschaftsstadt. Um diesen Gründungsakt ranken sich einige Mythen. Von einer Sauna- und Stammtischrunde in Söflingen ist die Rede. Auch andere Geschichten machten die Runde. Letztendlich aber ist die Wissenschaftsstadt das Ergebnis guter Verbindungen des Ulmer Rathauses zur Landesregierung, zu Daimler und AEG, der Wille der Universität zum Ausbau und Erweiterung und ein großes Stück harter Arbeit. Und die Bereitschaft des Ulmer Gemeinderates diesen neuen Weg zu wagen.

Namen, die unmittelbar mit der Ulmer Wissenschaftsstadt verbunden sind: Ministerpräsident Lothar Späth, Oberbürgermeister Ernst Ludwig, Rektor der Universität Theodor Fliedner, Edzard Reuter (Daimler AG) und Ernst Dürr (AEG). Sicherlich gibt es weitere, die aktiv am Entstehen und Aufbau der Wissenschaftsstadt Ulm mitgewirkt haben, aber um alle aufzuzählen reicht der Platz nicht.

1985 wurde mit der TFU, der Technologie Fabrik Ulm ein Gründerzentrum für junge Unternehmen gegründet. Sitz war die Schillerstraße 18 – Ecke Zinglerstraße, heute Sitz der PEG Projektentwicklungsgesellschaft Ulm mbH.

Im Jahr 1985 wurde auch die Idee für ein Forschungszentrum der AEG auf dem Eselszentrum geboren. Hier sollte neues Denken in großen Dimensionen seinen Platz finden. Dies war mit die Geburtsstunde für die Mobiltelefonie, die später mit Nokia und Siemens ihre Fortsetzung gefunden hat. Weitere Entwicklungsbereiche haben sich mit der Zeit aus diesem Anfang heraus entwickelt.

Bild 1: Die Köpfe hinter dem Science Park im Rathaus Ulm

Bild 2: Demonstrationen gegen Arbeitsplatzabbau