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Kolumne: Wissenschaftsstadt Ulm – die Jahre 1996 – 2000

In diesen 5 Jahren werden wichtige Weichen für den Ausbau der Wissenschaftsstadt gestellt. Das erste „Gebäude“ im Science Park II ist der Sendeturm von Mannesmann Mobilfunk, der auch heute noch die weithin sichtbare Landmarke des Science Parks ist.

Mit der UWS der Ulmer Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft Ulm werden im Science Park die ersten Gebäude errichtet. Takata wird aus dem Science Park I in ein eigenes Gebäude ziehen.

Für Siemens wird ein weiterer Gebäudeabschnitt errichtet, um die Handyentwicklung des Konzerns außerhalb der eingefahrenen Konzernabläufe aufzubauen. Waren die Handys von Siemens anfangs sehr erfolgreich, verloren sie mit der Zeit immer mehr an Akzeptanz. Mit dem Verkauf an BenQ im Jahr 2005 war das Ende deutscher Handys eingeleitet. Nur ein paar Jahre später war mit der Einstellung des Entwicklungsstandortes von Nokia für Handys made in Ulm Schluss.

Der Bereich aus beiden Unternehmen, der sich mit der Entwicklung der Mobilfunknetze beschäftigte, arbeitet heute noch erfolgreich im Science Park. Das 5G-Netz wird zu wesentlichen Teilen in Ulm auf dem Eselsberg entwickelt.

1997 war das Gründungsjahr der PEG, die ein Jahr später den Geschäftsbetrieb mit dem Bau eines Forschungsgebäudes für Siemens-Netze aufgenommen hat. Mit der PEG schaffte sich die Stadt Ulm ein Werkzeug, um Firmenansiedlungen schnell und unkompliziert ermöglichen zu können. Und so folgten in den nächsten Jahren der Bau verschiedenster Gebäude auf dem Eselsberg:

Neben dem Ausbau der Kantine, das Essen ist neben der Forschung die wichtigste Tätigkeit im Science Park, entstand ein Forschungsgebäude mit mehreren kleineren Unternehmen. So begann die ULM Photonics als Ausgründung aus der Universität in einem neben dem Hauptgebäude errichteten Reinraum. Heute hat dieses Unternehmen mehr als 300 Mitarbeiter am Standort Ulm. Die PEG durfte das Unternehmen in 3 Expansionsschritten begleiten und errichtete zwei weitere Reinraumgebäude für das Unternehmen. Hier zeigt sich der unmittelbare Erfolg der Ulmer Wirtschaftsförderung.

Neben der Universität wird nun auch die Hochschule einen Platz auf dem Ulmer Eselsberg finden. Die Erweiterung wird 1998 durch eine Grundsteinlegung angegangen.

Openshop und Tiscon werden zu Sternen an dem neuen Dot.com Himmel. Mit der Entire AG kommt ein weiteres Unternehmen dazu. Aber die dunklen Wolken der Dot.com Blase ziehen sich auch über Ulm zusammen. Nur kurze Zeit später sind diese drei Unternehmen Geschichte.

Bild 1: Spatenstich Sendeturm Mannesmann Mobilfunk, Bildquelle: Stadtarchiv Ulm
Bild 2: Siemens im Science Park II, Bildquelle: PEG Ulm mbH