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Kolumne: Wissenschaftsstadt Ulm – die Jahre 2001 – 2005

Die folgenden Jahre werden sehr stark durch die Dot-Com-Krise des Jahres 2000 geprägt. Mit viel Euphorie und großen Erwartungen gestartet und mit noch mehr Risikokapital ausgestattet, sind diese Unternehmen in eine vermeintlich rosige und ertragreiche Zukunft gestartet. Begleitet wurden die Vorstellungen durch Planungen für angemessene Unternehmenssitze.

Das Energon sollte ursprünglich „Entire State building“ heißen, für Tiscon hatte die PEG einen Firmensitz im Science Park II an prominenter Stelle geplant. Was daraus geworden ist, ist heute jedem bekannt.

Dazu passt eine kleine Anekdote, die ich persönlich erleben durfte. Anlässlich des Unternehmertages im Jahr 2000 hatte ich das Vergnügen mit einem leitenden Mitarbeiter eines dieser Unternehmen von einem Hubsteiger über den Galgenberg zu blicken. Seine Aussage: „Von meinen Aktienoptionen kann ich mir jedes Haus kaufen, was Sie hier sehen!“ Gut, damals waren die Immobilienpreise noch deutlich geringer, aber der Galgenberg schon damals beliebt. Ein Jahr später, selber Ort und zufällig mit demselben Mitarbeiter im Hubsteiger mit einer völlig anderen Erkenntnis: „Heute würden die Aktienoptionen nicht einmal mehr für eine Garage reichen!“

So schnell hatten sich große Hoffnungen verflüchtigt. Und für die Entwicklung im Science Park waren die Ziele wieder etwas realistischer geworden.

Nicht desto trotz, mit Nokia und Siemens – Mobilfunknetze, gab es in diesen Jahren zwei bedeutende Entwicklungen. Nokia hat zwar zwischenzeitlich seine Handyentwicklung eingestellt – hierzu später mehr – aber die Entwicklung der Mobilfunknetzte, die später zusammengelegt wurden und heute von Nokia weiterbetrieben werden, sind mit den Forschungen für das 5 G Netz ein wichtiger Standortfaktor.

Die PEG konnte weiter das „Internet User Help Desk“, später Network Operation Center“ der Telekom bauen. Auch diese Einrichtung in der Lise-Meitner-Straße ist zwischenzeitlich Geschichte und die Arbeitsplätze wieder in der Olgastraße angesiedelt.

Solche Entwicklungen, ob Handys oder Dienstleistungen, machen immer deutlicher, welchen schnellen Veränderungen Arbeitswelten und -plätze unterworfen sind. Auch Produkte sind einer permanenten Anpassung unterworfen. Ein gutes Beispiel ist das Start-up ULM Photonics, welches die PEG von Anbeginn an begleiten durfte. Heute, als Teil von Trumpf, musste das Produktportfolio stetig verändert und an die technische Entwicklung angepasst werden, bei diesem Unternehmen mit großem Erfolg.

Bild 1: Energon, Fotograf Martin Duckek
Bild 2: Grundsteinlegung Telekom, PEG