Kolumne: Die Zukunft der Wissenschaftsstadt Ulm – der Versuch einer Vorausschau
Die Zukunft der Wissenschaftsstadt Ulm – der Versuch einer Vorausschau
Zur Klarstellung vorab, im Folgenden handelt es sich um eine persönliche und subjektive Einschätzung einer möglichen Entwicklung der Wissenschaftsstadt Ulm. War es einfach, die vergangenen 40 Jahre zu beschreiben und die Folgen der stattgefundenen Entwicklungen und Ereignisse zu kommentieren, ist ein Blick in die Zukunft weitaus unsicherer. Nichts desto trotz möchte ich zum Abschluss unserer kleinen Serie einen Blick in die Zukunft wagen.
Die Arbeitswelten verändern sich. Gerade im Dienstleistungsbereich mit überwiegend Büro- oder besser Computerarbeitsplätzen hat sich durch Corona eine Veränderung eingestellt, die bereits heute massive Auswirkungen auf die Ausgestaltung des Arbeitsplatzes mit sich bringt. Vielen ist das „Home-Office“ wichtig. Und kein Bewerbungsgespräch findet ohne dieses Thema statt. Dadurch fallen immer mehr feste Arbeitsplätze weg und werden in „mobile Arbeitsplätze“ umgestaltet: Wo bisher 2 oder 4 Mitarbeiter Ihren festen Platz hatten, können nun 4-8 Arbeitsplätze vorgehalten werden. Und da Neubauten deutlich teurer geworden sind, fällt es auch vielen Unternehmen nicht schwer, ihre Flächen zu reduzieren.
Diese Entwicklung macht auch vor dem Science Park Ulm nicht halt. Wir hören immer öfter, dass Unternehmen ihr Wachstum durch flexible Arbeitsplatzmodelle kompensieren. Was aber für die Entwicklung des Science Parks spricht, sind viele Unternehmen, die F&E vor Ort in Laboren und anderen festen Entwicklungsstandorten betreiben.
So sehen wir die Entwicklung der Wissenschaftsstadt weiterhin auf mehreren Säulen. F&E aus den unterschiedlichsten Bereichen verhindert so einen Einbruch, sollte eine Sparte einen Einbruch erleben.
Es wird aber Bereiche geben, die besonders für die Zukunft der Wissenschaftsstadt Ulm von großer Bedeutung sind:
– Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung ZSW mit dem Bereich „Grüner Wasserstoff“
– Die Quantenphysik (DLR mit dem Quantencomputer, NVision)
– IT der Automobilbranche (Mercedes-Benz Tech Innovation, BMW Car-It, Audi, Elektrobit, Continental)
Und über allem schwebt die KI als eine wichtige zukünftige Querschnittsfunktion. Hier wird das KICU (Künstliche Intelligenz Campus Ulm) eine zentrale Rolle als Verbindung zwischen Forschung & Entwicklung, Wirtschaft und Anwender spielen. So sehen wir für den Science Park und die Wissenschaftsstadt Ulm weiterhin eine stabile und gesunde Entwicklung.
Bild: Spatenstich KICU am 10.08.2023 mit Frau Dr. Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg (Quelle: Stadtarchiv Ulm)